Lebendige Vielfalt unterstützen Interview mit der Upländer Bauernmolkerei

Quelle: Hof Frigger

Was hat Sie dazu bewegt, Biodiversität in Ihre Unternehmensstrategie zu integrieren? Gab es ein auslösendes Ereignis? 

Das wachsende Bewusstsein und die Erkenntnis vieler Wissenschaftler, dass die Biodiversitätskrise eine noch größere ist als die Klimakrise, von der vorrangig gesprochen wird. Die Bedrohung der Artenvielfalt mit all den daraus resultierenden Folgen verläuft schleichend und oft nicht sichtbar. Diese Krise läuft im Stillen ab, genau das macht sie so verheerend.
Wir wollen selbst etwas gegen das Artensterben tun und aber auch darauf aufmerksam machen durch eigens initiierte Kampagnen und Veranstaltungen.

Wie würden Sie Ihre Biodiversitätsstrategie beschreiben? Was sind für Sie die wesentlichen Elemente?  

Unser Schwerpunkt liegt auf den Weideflächen der Bäuerinnen und Bauern. Mit Hilfe der praktizierten Weidehaltung und Kreislaufwirtschaft im Ökolandbau können wir aktiv gegen das Fortschreiten des Artensterbens arbeiten. 
Aber auch in anderen Bereichen können wir agieren, z.B. hinsichtlich unseres Neubaus, den wir wo möglich aus heimischem Holz errichtet haben und in großen Umfang mit regenerativen Energien betreiben. Die Außenanlage wurde sehr naturnah mit vielen Wildblumen und -kräutern angelegt, eine Nahrungsquelle für Vögel und Insekten und optisch wunderschön anzusehen. 
Wir wollen die lebendige Vielfalt unterstützen! Deshalb agieren wir ganzheitlich, sehen alle Bereiche auch innerhalb unseres Unternehmens und versuchen unsere Möglichkeiten auszuschöpfen. Wir klären auf und informieren und arbeiten mit zahlreichen weiteren Engagierten zusammen wie z.B. dem Bioland-Verband, dem NABU, dem BUND und regional mit dem Naturpark Diemelsee. 
Wir klären auf über die Bedrohung der Biodiversität und was wir dagegen tun. Zu den wesentlichen Elementen zählen für uns: Kommunikation auf vielen Ebenen und Vielfalt in den Kommunikationsmitteln, sprich über Website, social Media Kanäle, Verpackungsgestaltung und Veranstaltungen wie z.B. mit dem Buchautor und Ökologen Ernst Paul Dörfler.

Was sind Schlüsselelemente, um Biodiversität erfolgreich in Ihrem Unternehmen zu implementieren?  

Wir nutzen die Verpackungsgestaltung, Kundengespräche, unsere Kundenzeitschrift das Molkerei-Magazin, Veranstaltungen im Ökologischen Tagungshaus und natürlich das Upländer Milchmuhseum als Informations- und Aufklärungskanäle. Dadurch erreichen wir auch die breite Masse an Menschen und nicht nur bereits sensibilisierte Menschen für das Thema Biodiversität.

Wie sehen Sie das Thema Biodiversität in Ihrem Unternehmen in den kommenden 10 Jahren?  

Die Bedeutung des Themas Biodiversität wird ganz klar zunehmen. Die Bedrohung der Artenvielfalt ist ein wichtiges Thema, das Ausmaß ist bisher vielen Menschen nicht bewusst.

Was liegt Ihnen persönlich beim Thema Biodiversität besonders am Herzen?  

Aktiv selbst einen Beitrag für den Erhalt der Biodiversität zu leisten. Und über die hohe Reichweite und Vielfalt unserer Kommunikationskanäle möchten wir als Multiplikator agieren. Es ist uns eine Herzensangelegenheit und im Bewusstsein unserer Möglichkeiten und der Verantwortung möchten wir weiter darüber aufklären.