Biodiversität ist messbar und technologiegestützte Verfahren helfen dabei – Der Digitale Dialog von UBi
Biodiversität ist, wie der Name schon sagt, vielschichtiger. Im Bereich des Biodiversitätsmanagements gibt es nicht die eine Kennzahl und den einen KPI (Key Performance Indicator) wie im Bereich des Klimaschutzes mit der Messung der Treibhausgasemissionen. Der Digitale Dialog „Biodiversität messbar machen - Tools und Strategien für Unternehmen“ im Rahmen des UBi-Programms „Unternehmen Biologische Vielfalt“ am 25.03.2025 beschäftigte sich daher mit traditionellen und modernen Messverfahren.

Der regulatorische Rahmen, erläutert von Max Kolb, Referent Sustainable Finance, Nabu, eröffnet für die Biodiversitätsmessung wichtige Anhaltspunkte. Kolb stellte die Berichterstattung über Biodiversität anhand aktueller Berichtsstandards vor, wie der ESRS 4 und der Empfehlungen des internationalen Rahmenwerks TNFD. Soweit die Theorie, die unternehmerische Praxis integriert im Idealfall die Biodiversität in ihre Unternehmensstrategie, wie die Unternehmensbeispiele der Volkswagen Group und von Ørsted bei diesem Digitalen Dialog gezeigt haben.
Tina Tamm Bendixen, Senior Lead Environmental Specialist, Ørsted, stellte den branchenübergreifenden Ansatz zur Messung der biologischen Vielfalt unter Wasser anhand eines 8-stufigen Rahmenwerks vor. Das dänische Unternehmen ist führend im Bereich Offshore-Windenergie und setzt sich dafür ein, dass die Biodiversität beim Ausbau der Erneuerbaren Energien berücksichtigt wird.
Katrin Scheller, Head of Group Environment, Volkswagen Group, erklärte die Einführung des hauseigenen Landnutzungsindikator (BLI), der den Anteil naturnaher Flächen um die Unternehmensstandorte misst und qualitativ gewichtet im Hinblick auf deren Beitrag zur Biodiversität.
Traditionelle Methoden, wie die manuelle Bestimmung der Arten und die Vor-Ort- Beobachtung, binden oftmals Kapazitäten, die Unternehmen möglicherweise nur begrenzt zur Verfügung stellen können. Technologiegestützte Verfahren zur Messung der biologischen Vielfalt, wie Fernerkundung, Wildtierkameras oder Passive akustische Überwachung (PAM) stellen dagegen für Unternehmen einen echten Game-Changer dar. Der Online-Fachvortrag von Fabian Schmidt-Pramov, CBDO, biometric.earth gab einen weitreichenden Überblick über technologiegestützte Verfahren zur Messung von Biodiversität.
Fazit: Die Teilnehmenden des Digitale Dialogs waren sich einig, dass es wichtig ist, vom Denken ins Handeln zu kommen. Und: Es besteht der Wunsch nach weiteren Unternehmensbeispielen von KMU, die sich mit guten Lösungen auf den Weg gemacht haben und dabei auch aufzeigen, welche Unterstützung, finanzielle Ressourcen und Akzeptanz von Stakeholdern im Unternehmen konkret benötigt werden, um das Thema Biodiversität strategisch zu integrieren.
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