Erfolgreicher Abschluss der Weltnaturkonferenz in Rom

Internationales

Ein starkes Signal für die Zukunft der Biodiversität: Die Weltnaturkonferenz in Rom endete am 27. Februar 2025 mit bahnbrechenden Vereinbarungen zur Finanzierung und Umsetzung des Kunming-Montreal-Rahmenwerks. Mit einem klaren Bekenntnis zu neuen Finanzierungsmechanismen, einem strukturierten Monitoring-Prozess und der Einbindung von Unternehmen und Finanzinstituten wurde ein entscheidender Schritt im Kampf gegen den Biodiversitätsverlust getan. Trotz globaler Herausforderungen konnte die internationale Gemeinschaft damit ein starkes Zeichen für den Schutz der biologischen Vielfalt als essenziellen Bestandteil für Naturschutz, Menschen und Wirtschaft setzen.

„With the world approaching dangerous tipping points, it is imperative that you reach agreement here in Rome on how biodiversity finance commitments will be honoured, and how progress towards implementing the Framework will be monitored. Success requires accountability. And action demands finance.“ – António Guterres, UN-Generalsekretär

 

Neue Finanzierungsmechanismen: 200 Milliarden US Dollar jährlich bis 2030

Eines der wichtigsten Ergebnisse der Konferenz ist die Verpflichtung der teilnehmenden Staaten, jährlich 200 Milliarden US-Dollar für den Schutz der Biodiversität bereitzustellen. Dies soll helfen, die bestehende Finanzierungslücke von 700 Milliarden USD pro Jahr zu schließen.
Zur Umsetzung werden bewährte Mechanismen wie der Global Environmental Facility (GEF) der Vereinten Nationen genutzt, der bereits zwischen 2022 und 2024 über 3 Milliarden US Dollar mobilisiert und Co-Finanzierungen in Höhe von 22 Milliarden US Dollar ermöglicht hat. Gleichzeitig wird der Global Biodiversity Framework Fund (GBFF) weiter gestärkt, um gezielt Mittel für den Naturschutz bereitzustellen.
Neue Finanzierungsinstrumente sollen dazu beitragen. In der Strategy for Resource Mobilization wollen die Vertragsstaaten staatliches sowie privates Kapital sowie multilaterale Entwicklungsbanken und Mischfinanzierung einbeziehen, um das globale Finanzierungsnetzwerk für Biodiversität nachhaltig und innovativ auszubauen.

 

Transparenz und Monitoring: Fortschritte messbar machen

Ein weiteres zentrale Element der COP16-Beschlüsse ist die Einführung eines Planungs-, Monitoring-, Berichts- und Überprüfungsmechanismus (PMRR). Dieses System soll sicherstellen, dass alle Länder regelmäßig über ihre Fortschritte und Herausforderungen bei der Umsetzung des Kunming-Montreal-Abkommens berichten. Hierzu geht es um die vier langfristigen Ziele bis 2050 (2050 Goals) und die 23 Handlungsziele bis 2030 (2030 Targets (with Guidance Notes)).
Der Monitoring-Rahmen umfasst mehr als 40 Leitindikatoren, die eine standardisierte Bewertung der globalen Entwicklungen ermöglichen. Somit ist der Rahmen an den Zielen und Vorgaben (goals and targets) vom KMGBF angelehnt.
Die ersten Fortschrittsberichte der Vertragsstaaten werden bei der nächsten Weltnaturkonferenz, der COP17 im November 2026 in Armenien, analysiert. Ziel ist es, Fortschritte zu bewerten und Nachsteuerungen frühzeitig vorzunehmen.

„We appreciate the willingness of all countries and the Secretariat of the Convention for their dedication to continue strengthening the global biodiversity agenda. Only by working together can we make Peace with Nature a reality.” – Susana Muhamad, Präsidentin der COP16 und Umweltministerin Kolumbiens.

 

Bedeutung für Unternehmen: Biodiversität als wirtschaftlicher Faktor

Der Schutz der biologischen Vielfalt ist nicht nur eine Umweltfrage, sondern auch ein zentraler wirtschaftlicher Faktor. Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung nachhaltiger Lösungen. Die COP16 hat klar gemacht, dass Biodiversität in Zukunft eine noch wichtigere Rolle im wirtschaftlichen Kontext spielen wird.
Firmen, die sich frühzeitig auf nachhaltige Praktiken und Investitionen in Biodiversität einstellen, profitieren langfristig von stabilen Ökosystemen und neuen Marktchancen. Die Weltnaturkonferenz in Rom hat gezeigt, dass Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft nicht nur gemeinsam daran arbeiten müssen, den globalen Biodiversitätsverlust zu stoppen, sondern es auch können.

 

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

Press Release | Governments agree on the way forward to mobilise the resources needed to protect biodiversity for people and planet - United Nations Sustainable Development

BMUV: Erfolgreicher Abschluss der Weltnaturkonferenz | Pressemitteilung