Praxisnah und informativ: Der Digitale Dialog über Biodiversität und Reporting

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Über 350 Teilnehmende tauschten sich beim Digitalen Dialog: "Eine praxisnahe Einführung in das Reporting über Biodiversität" über Herausforderungen und Lösungsansätze im Zuge der CSRD-Reportingpflicht aus. Dabei wurden unter anderem KI-gestützte Tools vorgestellt, die bei der Berichterstattung unterstützen können.

 

Quelle: Lotte Hönning, 'Biodiversity in Good Company' Initiative

Die große Anzahl an Teilnehmenden, insbesondere von Unternehmen aller Größen und Branchen, zeigt das wachsende Interesse aus der Wirtschaft für die Integration von Biodiversität ins Unternehmensmanagement. Die informativen und praxisnahen Impulsvorträge von Philippe Diaz (Einführung in die CSRD), Dr. Juliet Blum (Vorstellung ENCORE), Tobias Wildner (Vorstellung kuyua) und Gunnar Heller (Vorstellung WWF Biodiversity Risk Filter) fanden großen Anklang. 

 

Was sind zentrale Erkenntnisse aus dem Digitalen Dialog?

Die Umsetzung der neuen Biodiversitäts-Reportingpflichten im Zuge der CSRD stellt Unternehmen vor neuen Pflichten, birgt aber auch viele Chancen. Zwei zentrale Herausforderungen:

  • Die Unsicherheit darüber, welche Leitfäden, Tools und Beratungsangebote konkret bei der Umsetzung der Berichtspflichten unterstützen können wurde von Teilnehmenden mit 42 % als wichtigsten Hemmschuh genannt. Damit verknüpft wurde das fehlende Fachwissen im eigenen Unternehmen sowie fehlende personelle Ressourcen angemerkt. Lediglich 9 % gaben hingegen an, dass fehlende finanzielle Mittel eine Hürde darstellen.
  • Die fehlende Datenverfügbarkeit entlang der Lieferkette und die noch nicht ausreichende Qualität erhobener Daten: Vielen global agierenden Unternehmen fehlen Daten für ihre Produktions- und Abbaustätten, die notwendig sind, um Strategien über die vorgestellten KI-gestützten Tools zu erstellen. Außerdem sind die bisher verfügbaren Datensätze für ökologische Daten nicht einheitlich und es fehlen standardisierte Indikatoren.
Gleichzeitig sehen teilnehmende Unternehmen das verpflichtende Reporting auch als Chance, um
  • eine gute Basis für die Berichterstattung über Biodiversität und andere Nachhaltigkeitsbereiche zu schaffen. Denn die CSRD berücksichtigt die Interdependenzen von Biodiversität mit Wasser, Klima usw.
  • die Berichtspflicht als Grundlage für die konkrete Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität anzustreben.
  • die vorgestellten Tools zu nutzen, um ihr eigenes Biodiversitätsreporting zu vereinfachen und auf Basis der Analysen konkrete Maßnahmen zu entwickeln.
Welche Aussagen sind bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern besonders hängen geblieben?
  • “Bienenstöcke interessiert kein Mensch!” - das Halten von Nutzbienen ist kein Beitrag zur Biodiversität und gehört auch nicht ins Nachhaltigkeitsreporting.  
  • “Erfolgreiches Wirtschaften schützt und fördert Biodiversität”*. Dieser Satz blieb bei vielen Teilnehmenden hängen, denn ohne eine intakte Natur ist nicht nur unsere Lebensgrundlage sondern auch die der Wirtschaft gefährdet. Dabei verwiesen Teilnehmende darauf, dass auch wenn die Datensätze noch nicht perfekt sind jetzt die Zeit zum Handeln ist, da unsere planetaren Grenzen bereits weit überschritten wurden.   

Die Aufzeichnung der Online-Veranstaltung finden Sie bei den Digitalen Dialogen von UBi.

*Kernaussage der Vision der ‘Biodiversity in Good Company’ Initiative.